Beim 2:0-Sieg gegen den FC Bayern München haben die BVB-Verteidiger Nico Schlotterbeck und speziell Mats Hummels überragt. Der 34-jährige Routinier bekam die WAZ-Bestnote eins und bewarb sich mit dieser Leistung auf einen Platz im EM-Kader. Das war auch im „Sport1-Doppelpass“ Thema.
„Er muss bis zur EM konstant diese Leistungen zeigen und Julian Nagelsmann unter Zugzwang bringen“, sagte Stefan Effenberg. Denn es war eben nur ein Spiel. Zuletzt hatte Niklas Süle öfter den Vorzug vor Hummels erhalten.
Gegen Bayern durfte der Routinier nun wieder ran. „Hummels war außerordentlich gut. Das war weltklasse“, huldigte ihn Effenberg. „Wenn das Leistungsprinzip gilt und die Konstanz bleibt, dann wird er für die EM sicherlich ein Thema sein.“
Der ehemalige Freiburg-Trainer Robin Dutt äußerte sich da zurückhaltender: „Ich glaube, dass Jonathan Tah und Antonio Rüdiger unsere besten Innenverteidiger sind.“ Dutt zweifelte Hummels‘ Qualitäten nicht an, deutet aber an, dass Nagelsmann auch auf das Mannschaftsgefüge achten müsse. Er müsse abwägen, ob es sinnvoll ist, einen Spieler mitzunehmen, der Startelfansprüche hat, sich dann aber hinten anstellen muss.
Eine Diskussion, die in der Vergangenheit öfter aufgekommen ist. 11Freunde-Chefredakteur Philipp Köster hielt dagegen. Es sei unfair, Spieler wie Hummels oder Leon Goretzka direkt als Störenfriede abzutun.
Ex-Profi Babbel lobt BVB-Duo Hummels/Schlotterbeck
Mit Markus Babbel stieg derweil noch ein weiterer Ex-Profi in die Lobeshymnen ein: „Es war das perfekte Spiel für Hummels und Schlotterbeck. Beide konnten tief stehen, Dortmund hat kompakt verteidigt. Solche Spiele sind ein Traum für einen Innenverteidiger. Sie hatten kurze Wege und brauchten nicht die Aufmerksamkeit, die es benötigt hätte, wenn sie höher gestanden hätten.“ So blieben auch Hummels‘ Tempo-Defizite, die er gegenüber Jamal Musiala oder Leroy Sané zweifellos hat, unbemerkt. Kurzfristig dürfte er sich im Kampf um den Platz neben Schlotterbeck wieder an Süle vorbeigeschoben haben.